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Das Projekt „Raum Geben” - Wir gehen zum Lachen in den Keller 

Aus einem alten Schwimmbad wird ein Action-Raum
 
Wir spielen gerne mit der Redewendung, dass wir „zum Lachen nicht in den Keller gehen“, aber bei unserem letzten Besuch in der Vestischen Kinder- und Jugendklinik Datteln sind wir tatsächlich bis in den Keller geführt worden. 

Gemeinsam haben wir das Projekt „Raum Geben – für Bewegung, Gesundheit und Entwicklung”besucht. „Meist ist Bewegung das Erste, was wegfällt, wenn die Patientinnen und Patienten chronische Schmerzen haben. Dann haben sie in den meisten Fällen nicht mehr das Vertrauen in ihren Körper, das leisten zu können”, sagt Michael Printz, Oberarzt am Kinderschmerzzentrum der Klinik. Durch die spielerische Therapie mit motivierenden und altersgerechten Spielen spüren die Patientinnen und Patienten: „... es geht doch oft mehr, als sie sich zugetraut haben.” 

Oftmals haben die erkrankten Kinder durch ihre Schmerzen verlernt, sich altersgerecht zu bewegen, obwohl Bewegung und Freude entscheidend sind, um den Schmerz besser zu bewältigen. Bei „Raum Geben“ wurde ein Gemeinschaftsort geschaffen, an dem die Grenzen zwischen Physiotherapie, Sport, Lernen, Rehabilitation und Fitness verschwimmen. Der bisherige Physiotherapiebereich wurde dafür in drei innovative Bereiche umgestaltet.

Der sogenannte „Körperkonzert‐Saal“ eröffnet Kindern mit schwersten psychischen und physischen Erkrankungen, die sich nur minimal bewegen können, eine einzigartige Möglichkeit: Mithilfe eines intelligenten Techniksystems können sie durch kleinste Körperbewegungen Musik erzeugen und so ihre eigene „Körperkomposition“ erschaffen. Ergänzt wird dieses Konzept durch eine moderne Fitness-Zone mit Geräten für individuelle Trainingsmöglichkeiten sowie neu gestaltete Klein-Einheiten für physiotherapeutische Anwendungen. Diese Bereiche sind geschützt, separat und in einer spielerischen, angstfreien und hellen Atmosphäre gestaltet. 

Das Highlight ist die sogenannte „Action-Box“: Ein umfunktioniertes Schwimmbecken bietet nun Raum für aktive Gruppenbewegung mit hohem Spaßfaktor, unterstützt durch ein digitales Video-/Audiosystem für Spiele und Fitness. Zudem gibt es an den Hallenwänden Kletter- und Bouldermöglichkeiten, aber auch weitere Sportarten sind auf dem umfunktionierten Platz möglich. 

Wir hatten mit mehr als 20 Kolleginnen und Kollegen die Chance, das Kinderpalliativzentrum zu besuchen und haben dort die Action-Box einmal selbst getestet. So hatten wir nach der Arbeit die perfekte Möglichkeit, Bewegung, Spaß und Freude in unseren Alltag zu integrieren. Unser Fazit: Die Stimmung und Motivation des Teams der Vestischen Kinder- und Jugendklinik sind etwas ganz Besonderes – das zeigt uns auch das Projekt „Raum Geben”. Jungen Menschen mit schweren, teils lebensverkürzenden Krankheiten Therapiemaßnahmen zu ermöglichen, die über die Grundversorgung hinaus gehen, zeigt uns, mit wie viel Herzblut die Teams aus Therapie, Pflege und Ärztinnen und Ärzten dort arbeiten, um Leid zu lindern und schöne Momente erlebbar zu machen.

Seit 10 Jahren unterstützen wir die Vestische Kinder- und Jugendklinik und damit auch das Kinderpalliativzentrum und das Kinderschmerzzentrum in Datteln. Dort erhalten Kinder und Jugendliche eine besondere Form der Betreuung, die weit über die medizinische Versorgung hinaus geht und neben der Schmerztherapie auch den betroffenen Familien vor allem emotionale Unterstützung in dieser herausfordernden Zeit bietet. 

Das gemeinsame Anliegen des Kinderpalliativzentrums und Dr. Ausbüttel ist klar: Wir wollen Kindern und Jugendlichen helfen, Mut zu fassen und schöne Momente trotz ihrer Erkrankung zu erleben. Unsere Zusammenarbeit basiert auf geteilten Werten und dem gemeinsamen Ziel, die Welt ein Stück besser zu machen – das ist es, was uns antreibt. 

 

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Themen:Kultur/Werte