“Jeden Tag bis zur Rente das Gleiche machen? Das ist ja furchtbar!”
Assistenzjobs haben einen schlechten Ruf. Ist doch nur Kaffeeschubsen für den Chef, oder? Von wegen! Ein Einblick in die Welt von Julia Niedereichholz, Assistentin der Geschäftsführung.
“Als ich das erste Mal auf den Hof gefahren bin, habe ich gedacht: ‘Was ist denn das für ein altes Gebäude!’”, erinnert sich Julia Niedereichholz lachend, “aber innen war alles auf dem neuesten Stand und top ausgestattet!” Es war ihr erster Arbeitstag. Eine Freundin hatte sie auf die Stelle aufmerksam gemacht. Elf Jahre ist das her, der Firmenstandort von Dr. Ausbüttel war noch ein anderer. Und doch erinnert sich Frau Niedereichholz genau: “Als ich angekommen bin an meinem ersten Tag, kamen direkt zwei Kollegen auf mich zu und haben mich total herzlich aufgenommen.” Seither ist einiges passiert im Arbeitsleben von Frau Niedereichholz. Mehrere Positionen hat sie inzwischen ausgefüllt - Kaffee kochen gehörte aber nie zu ihren Aufgaben. Heute ist sie Assistentin der Geschäftsführung und will nicht mehr tauschen.
“Ich wusste: Da geht noch was”
Vor elf Jahren konnte Frau Niedereichholz noch nichts mit dem Namen Dr. Ausbüttel anfangen. “Ich wusste nur durch meine Freundin, dass diese Firma in meinem Heimatort Leute sucht”, sagt Frau Niedereichholz. “Ich kam ja eigentlich aus der Hotellerie, wollte aber meinen Horizont erweitern. Im Gastgewerbe wird man zum Allrounder ausgebildet. Alles hat man mal gemacht. Für Dr. Ausbüttel war das in dem Moment genau das Richtige.” So startet sie als Marketing-Assistentin und erledigt zunächst die verschiedensten Aufgaben. Nebenbei holt sie noch ein Studium nach. Ihr Talent als Multitaskerin und Organisatorin fällt schnell auf und bald wechselt sie in die Vertriebsassistenz. “Ich bin ein ambitionierter Mensch”, sagt Frau Niedereichholz, "und ich wusste: Da geht noch was.”
Wenn die Chemie stimmt
Stephan Kohorst ist der Geschäftsführer von Dr. Ausbüttel, seit 1997. Fast 20 Jahre hat er seine Geschäfte ganz ohne Assistenz durchgeführt. Doch irgendwann kommt der Punkt, wo er mehr Unterstützung braucht. Zwei Kolleginnen hatten sich der Aufgabe schon angenommen und eine Struktur aufgebaut. Passenderweise hatte Frau Niedereichholz gerade ihr Studium abgeschlossen und sollte nun darauf aufbauen. “Als mich unsere Personalleiterin fragte, was ich denn so im Studium gelernt hatte, wusste ich, dass da noch mehr dahintersteckt. Da habe ich gesagt: “Raus mit der Sprache, worum geht es denn?”, erzählt Frau Niedereichholz mit einem Lächeln.
So wurde ihr der Posten als Assistentin der Geschäftsführung angeboten. Bisher hatten Herr Kohorst und sie nur in einzelnen Projekten zusammengearbeitet. Aber die Chemie stimmte. Beide haben sich immer gut verstanden - eine gute Voraussetzung. “Dennoch habe ich erstmal die Erwartungshaltung geklärt”, so Frau Niedereichholz, “denn mir war klar: Das muss funktionieren.”
Nicht nur nach Standard arbeiten, sondern etwas bewegen
So ging es auch direkt los. Frau Niedereichholz etablierte in einem für sie neu entstehenden Aufgabenbereich zunächst einmal ihr eigenes System. Strukturen wurden ausgebaut und ein Rahmen, in dem Herr Kohorst wie gewohnt weiter autonom, aber mit Unterstützung arbeiten konnte. “Meine Aufgabe ist es, zwischen der Geschäftsführung und allen anderen Parteien zu vermitteln. Dazu gehören zum Beispiel der Terminkalender, Recherche- und Netzwerkarbeit – im Grunde aber wirklich alles, was während eines bunten Tages so anfällt”, erklärt Frau Niedereichholz. “Ich bin sehr stolz auf meine Position. Im Studium und besonders danach ist mir erstmal klar geworden, womit sich ein Unternehmer beschäftigt, der sein Lebenswerk pflegt. Es ist wahnsinnig spannend zu sehen, was daraus dann entsteht und wie man sich daran beteiligen kann. In der Hotellerie ging es oft darum, vorgegebene Standards bestmöglich zu erfüllen. Hier kann ich jetzt selbst gestalten und richtig etwas bewegen, den größeren Sinn verstehen und auch bei Entscheidungen mitreden. Jeder Tag ist anders. Genau so möchte ich arbeiten – denn immer das Gleiche machen? Das wäre furchtbar!”
Mit Willen und Talent
Frau Niedereichholz ist eine Person, die anpackt und ein Mensch klarer Worte. “Wir sind hier ehrlich gesagt schon ziemlich dynamisch und brauchen auch ein gewisses Maß an Widerstandskraft. Wer aber einen Arbeitgeber sucht, bei dem er so sein kann, wie er wirklich ist, der kann hier seine Talente entfalten”, sagt Frau Niedereichholz. Ihr Karriereweg zeigt, wie weit man bei Dr. Ausbüttel mit Willen und etwas Talent kommen kann. Ob nun als Assistentin oder in jedem anderen Job, um es mit den Worten von Frau Niedereichholz zu sagen: “Wenn man etwas bewegen will, dann ist man hier gut aufgehoben und bekommt auch unheimlich viel zurück.”