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Kinder sind unsere Zukunft! Über die Zusammen­arbeit mit Phase BE

„Manche Ausbildungsberufe haben einfach ein schlechtes Image, niemand möchte Fleischereifachverkäufer/-in oder Logistiker/-in werden.” Ein Einblick in die von Dr. Ausbüttel geförderte Projektarbeit von Phase BE mit Frau Voßhage-Zehnder, Gründerin der Phase BE gGmbH.

Jeder von uns kommt im Leben früher oder später an einen Punkt, wo wir nicht weiterkommen. Man könnte es als Orientierungsphase bezeichnen. Diese kann zu ganz unterschiedlichen Zeitpunkten im Leben eintreten. Einige von uns finden früh ihr Talent und entdecken ihre Begabung im jungen Alter. Andere wissen ihr ganzes Leben lang nicht, was sie eigentlich im Leben erreichen möchten: Schüler/-innen, die nach der 10. Klasse nicht wissen, ob der nächste Schritt das Abitur oder direkt eine Ausbildung das Richtige ist, oder Bachelorabsolventen/-innen, die nach dem Studium feststellen, dass der Arbeitsmarkt und die Ansprüche nicht den eigenen Vorstellungen entsprechen.

Es gibt zahlreiche Beispiele, wo eine gezielte Unterstützung und Beratung Wunder wirken kann. Das gilt in ganz besonderem Maße für junge Menschen, die geringere Chancen im Berufsleben haben, weil sie durch familiäre Belastungen, aufgrund einer Flucht aus ihrem Heimatland oder aus anderen Gründen im hiesigen Schulsystem schwerer zurechtkommen. Dr. Ausbüttel unterstützt seit mittlerweile drei Jahren ein Projekt, das genau dort ansetzt: Die Sommerakademie der Phase BE. Das Hamburger Sozialunternehmen hilft Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit schlechten Bildungschancen deutschlandweit bei ihrer Berufsorientierung. Dabei geht es nicht unbedingt darum nur Qualifikationen zu vermitteln, sondern hinter die Fassaden zu schauen und herauszufinden, was die Menschen wirklich brauchen, um im Leben und ihrer persönlichen Entwicklung voranzukommen.

Menschen verstehen – Kompetenzen fördern

Die Phase BE zeichnet sich vor allem durch die individuelle Betreuung der jungen Menschen aus. Viele der Teilnehmer/-innen bringen keine guten Voraussetzungen für den Arbeitsmarkt mit. Oft fehlt es an einem Schulabschluss oder sie kommen aus schwierigen Familienverhältnissen. Es mangelt ihnen dabei nicht an Kompetenzen, vielmehr geht es darum, die richtigen Fähigkeiten zu identifizieren und sie zu fördern. Eine weitere Herausforderung ist das negative Image einiger Berufe, welches unberechtigt ist. Niemand sollte sich zu schade für eine Aufgabe sein, denn jeder Job hat seine Relevanz und sollte dementsprechend anerkannt und respektiert werden.

“Junge Menschen, die verunsichert und orientierungslos sind, haben trotzdem Ziele, Bedürfnisse und Träume – oder sie können sie entwickeln, wenn man sie richtig anspricht und ihnen die Möglichkeit gibt, in ihren Stärken gesehen zu werden”, betont Maren Voßhage-Zehnder, Geschäftsführerin von Phase BE. “Jeder Mensch ist Teil unserer Gesellschaft. Es bringt nichts Menschen ihre Zukunft aufgrund gewisser Formalien zu verbauen.” Bisher sind es rund 2650 Jugendliche, die die einjährigen Projekte der Phase BE absolviert haben und für sich konkrete Pläne für die Zukunft entwickeln konnten.

Wie die Faust aufs Auge

Die Verbindung zwischen Dr. Ausbüttel und Phase BE entstand ganz klassisch bei einem Netzwerktreffen. “Damals haben Frau Klar, die Leiterin für soziales Engagement bei Dr. Ausbüttel, und ich uns bei einem Treffen über das UPJ Netzwerk kennen gelernt. Wir haben beide sofort gemerkt, dass unser Ansatz und der Engagement-Ansatz von Dr. Ausbüttel gut zusammenpassen”, sagt Maren Voßhage-Zehnder. Das Netzwerk engagierter Unternehmen verbindet Firmen und Organisationen aus den verschiedensten Bereichen und schafft vor allem langfristige Beziehungen und Partnerschaften von Unternehmen mit einer ähnlichen Vision.

Dr. Ausbüttel fördert die Phase BE bereits seit 2019. Es ist eines von vielen Projekten, die das Medizintechnik-Unternehmen unternimmt, um sein soziales Engagement auszubauen. Der Gedanke ist eigentlich ganz einfach: Dr. Ausbüttel bietet Hilfe da an, wo sie wirklich benötigt wird. Als engagiertes Medizintechnik-Unternehmen möchte Dr. Ausbüttel dafür sorgen, dass die Phase BE immer mehr Menschen helfen kann. So fördert Dr. Ausbüttel im Verbund mit Stiftungspartnern und der Agentur für Arbeit Jugendliche aus Dortmund, um den Ausbildungsmarkt zu stärken und Berufsbiografien positiv zu beeinflussen. 

Konkret erhalten die Jugendlichen in dreiwöchigen Sommercamps und einem intensiven Begleit-Jahr vor dem qualifizierenden Schulabschluss ein ganzheitliches Programm zur Berufsorientierung.  Das Sommercamp dient nicht nur dazu, Talente zu fördern, sondern auch neue Perspektiven zu finden. “Die Jugendlichen sollen sich besser kennenlernen und sich in ihrer Persönlichkeit und in ihren Zielen entwickeln. Das funktioniert nur, wenn sie auch Spaß haben”, erklärt Frau Voßhage-Zehnder. Während der aktuellen Pandemie ist natürlich alles etwas komplizierter.

Corona – der Digitalisierer

Über Monate hatte die Coronakrise Deutschland fest im Griff. Viele Menschen und Unternehmen mussten sich komplett neu einstellen und organisieren. Für die Phase BE eine besondere Herausforderung, denn der Erfolg der Zusammenarbeit lebt vom engen Kontakt der Mitarbeiter/-innen zu den Teilnehmer/-innen. Auch das Sommercamp ist eine Präsenzveranstaltung und eigentlich offline kaum umsetzbar. Alle zwischenmenschlichen Aktivitäten wie gemeinsames Essen, Sport, und alles, was einen irgendwie auf andere Gedanken bringt, blieb auf der Strecke.

Die Umstellung auf die Digitalisierung war nicht einfach, ist aber dafür umso besser gelungen. Inzwischen freuen sich Frau Voßhage und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf die Wiedereröffnung Ihrer Sommercamps. Die aktuellen Corona-Zahlen machen Hoffnung, dass ein Camp beinahe wie vor der Krise möglich ist. In der Zeit bis dahin hat es die Phase BE geschafft, ihr gesamtes Angebot wie die Bewerbungstrainings online umzusetzen und die jungen Menschen bestmöglich zu unterstützen. Zwar konnten sich die Teilnehmer/-innen nicht mehr in so engem Kontakt wie im Sommercamp mit den Pädagogen austauschen und Probleme kommunizieren. “Dafür lernen jetzt auch die Jungs, die wir beraten, einen Hörer in die Hand zu nehmen und zu telefonieren”, sagt Frau Voßhage-Zehnder lachend.

„Das Ziel von Phase BE ist ja nicht nur, Qualifikationen zu vermitteln, sondern eigene Kompetenzen zu entwickeln. Wir mussten erstmal lernen mit der neuen Situation umzugehen und haben uns dann überlegt, wie wir die Digitalisierung unseres Projektes umsetzen können.”, ergänzt Frau Voßhage-Zehnder. Dr. Ausbüttel hat hier auch Inspiration geliefert, denn sie verfolgen innerhalb ihres Unternehmens auch innovative Ansätze im Bereich Aus- und Weiterbildung. Indem Dr. Ausbüttel sich selbst mit der Frage “Wie wollen wir ausbilden?” reflektiert, kann es der Phase BE interessanten Input geben.

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg 

Ganz praktisch bringt sich Dr. Ausbüttel auch am “Personalertag” ein. Mehrere Personen aus dem Unternehmen führen mit den jungen Menschen Jobinterviews durch, um die Jugendlichen kennenzulernen und zu schulen, wie so ein Gespräch abläuft. Während Corona digital – und bald hoffentlich auch wieder persönlich. Durch die Pandemie haben viele junge Menschen bei der Bildung und persönlichen Weiterentwicklung zurückstecken müssen. Projekte wie die Phase BE sind gerade heute besonders wichtig, um dies aufzuholen, damit die jungen Menschen den Anschluss an die Gesellschaft nicht verlieren.

(Bildquelle: Phase BE)

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Themen:Kultur/Werte