Zum Hauptinhalt springen

Perspektivwechsel durch Schichtwechsel

Manchmal reicht ein kleiner Perspektivwechsel und die Welt sieht ganz anders aus. Genau dafür wurde die Aktion Schichtwechsel ins Leben gerufen – Menschen aus Werkstätten für Menschen mit Behinderungen tauschen für einen Tag den Arbeitsplatz mit Menschen ohne Behinderung. Wie wertvoll dieser Perspektivwechsel sein kann, haben wir in diesem Jahr besonders gespürt.

Seit über 26 Jahren arbeiten wir mit Werkstätten für Menschen mit Behinderungen zusammen. Dabei geht es um viel mehr als nur um eine Kundenbeziehung. Eine gemeinsame Zirkusaufführung, Teamevents, Fußballspielen oder der Werkstattbesuch als Teil unseres Onboardings – Partnerschaftlichkeit steht auf beiden Seiten immer im Fokus.

Die Tätigkeiten in den Werkstätten sind vielfältig. Von der Fahrradwerkstatt über Metall- und Holzverarbeitung, der Verpackung von Produkten und vielen weiteren Bereichen arbeiten Menschen deutschlandweit in Werkstätten, die eine Vielzahl an Talenten haben. So auch Ingrid, Fabrizio, Julian, Julia und Kai von der Werkstatt über den Teichen (WÜT).

Ingrid war zu Besuch bei Jannis. Die beiden kannten sich schon aus dem Schichtwechsel des Vorjahres. Damals besuchte Jannis Ingrid in der Werkstatt und lernte ihren Job in der Verpackungsstraße kennen. Ingrid kam zu dem Fazit, dass Jannis besser bei seinem Job bleibe. Ein hartes Fazit, aber tatsächlich ist die Geschwindigkeit und auch die Genauigkeit mit der Ingrid Verpackungen faltet, für unseren Leiter des digitalen Marketings zu hoch – challenge accepted: In diesem Jahr hat Ingrid Jannis’ Arbeitsplatz kennengelernt, durfte bei Digitalmeetings dabei sein und im Videostudio haben beide ein gemeinsames Interview gegeben. Jannis Fazit fiel ganz anders aus – bereichernd! Denn der Schichtwechsel verschiebt auch unseren Fokus für einen Tag. Im Mittelpunkt stehen auf einmal die Menschen und der Umgang miteinander und weniger die Arbeit.

Die gemeinsame Flyer-Gestaltung von Lisanne und Fabrizio, die Rauchmelder-Prüfung von Basti und Julian oder das Vorbereiten der Meetingräume von Julia und Jenny, wir alle haben gemeinsam kleine Projekte umgesetzt. Bei Kai haben wir schnell ein großes Talent ausgemacht, als er uns aus mehreren Metern Höhe aus dem Hochregallager begrüßte. 

Fabrizio, der in der WÜT als Werkstattreporter unterwegs ist, hat den Tag für unsere Gäste gut zusammengefasst, denn er durfte uns allen einmal über die Schulter schauen. Seine Zusammenfassung seht ihr weiter unten, im Video.

In der WÜT haben Katrin, Anja, Magda und Luise die verschiedenen Bereiche der Werkstatt besucht und den Perspektivwechsel gewagt. Auch Werkstätten für Menschen mit Behinderungen sind Unternehmen, in denen Prozesse und viele Bereiche Hand in Hand gehen müssen. Neben ihren Erfahrungen in der Spülküche, der Verpackungsstraße oder der Logistik, haben sie den Alltag und die Visionen der Werkstatt kennengelernt.

Was sagt Stefan Giseke, Werkstattleiter Pädagogik bei der WÜT?

„Die Zusammenarbeit mit Dr. Ausbüttel ist über viele Jahre gewachsen und mittlerweile sehr vielschichtig. Seit langem besteht ein hervorragendes Kundenverhältnis, mittlerweile sind aber noch viele weitere Aspekte hinzugekommen. Gemeinsame Aktionen, bei denen unsere Werkstättler und Werkstättlerinnen, Mitarbeitenden und Azubis miteinander in Kontakt kommen, (…) gemeinsames Fußballschauen, gegenseitige Hilfe bei Festen und besondere Freundschaften, die entstanden sind. Ein besonderes Gesamtpaket ‒ und es geht immer weiter! Die Wellenlänge und der Spirit passen einfach. Das macht die Zusammenarbeit für beide Seiten schön, lehrreich, emotional, freudig, intensiv und an vielen Stellen einfach herzlich und lustig. Wir freuen uns auf jede weitere Aktion und besondere, gemeinsame Momente in der Zukunft.”

Hier geht es zum Video:

Beitrag erstellt am:
Themen:Kultur/Werte